Hodentorsion

Die Hodentorsion ist die Drehung des Hodens, welche eine Abschnürung der Blutgefäße zur Folge hat, die Sauerstoff zu den Organen transportieren. Ohne Sauerstoff können die Hoden nekrotisch werden, weshalb eine Hodentorsion immer als Notfall betrachtet werden muss.

• Ursachen
• Symptome
• Diagnose
• Behandlung

Ursachen

Die Hodentorsion wird durch eine anomale Entwicklung des Hodens verursacht, die zu einer unvollständigen Fixierung führen kann. Diese Anomalie macht den Hoden anfällig für eine Torsion und ist bei etwa 12% der männlichen Bevölkerung vorhanden. Aus diesem Grund tritt die Torsion häufiger bei jungen Männern im Alter zwischen 12 und 18 Jahren auf. Bei Erwachsenen ist sie selten.

Symptome

Die Symptome einer Hodentorsion sind: akuter Hodenschmerz, Schwellung, Rötung, Überempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen; manchmal können auch Fieber und Pollakisurie (häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen) auftreten.
Die Torsion tritt häufiger im linken Hoden auf.

Diagnose

Die Diagnose einer Hodentorsion umfasst eine Reihe von klinischen und diagnostischen Schritten:

• Körperliche Untersuchung: Der Arzt wird den Patienten untersuchen, wobei der Fokus auf dem Genitalbereich und dem unteren Bauchraum liegt. Es können Anzeichen wie Schwellung, Rötung, akuter Schmerz und Berührungsempfindlichkeit im Bereich des betroffenen Hodens festgestellt werden. Der Arzt wird den Patienten nach Symptomen fragen, einschließlich des Zeitpunkts des Schmerzbeginns und etwaiger kürzlich aufgetretener Verletzungen im Genitalbereich.
• Hodensonografie: Dies ist häufig der erste durchgeführte Diagnosetest. Die Sonografie kann das Vorliegen einer Hodentorsion bestätigen, indem eine verminderte oder fehlende Durchblutung des betroffenen Hodens festgestellt wird.

Behandlung

Die Hodentorsion ist eine Notfallsituation, die einen sofortigen chirurgischen Eingriff erfordert, um den Blutfluss zum Hoden wiederherzustellen. Wird sie nicht schnell behandelt, kann sie dauerhafte Schäden am Hoden verursachen und zum Verlust des Hodens führen. Je früher eingegriffen wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, den Hoden zu retten. Nach 12 Stunden sinkt die Wahrscheinlichkeit, den Hoden zu retten, auf 0%.

Die erste dringend durchgeführte Behandlung ist die manuelle Detorsion, bei der der betroffene Hoden nach außen gedreht wird, auch mehrfach, wenn nötig, bis der Schmerz verschwindet. Wenn die Detorsion keine Ergebnisse liefert, wird mit dem Notfalleingriff fortgefahren.

Der (nicht dringliche) Eingriff zur Fixierung des Hodens ist auch nach erfolgreicher manueller Detorsion notwendig, um Rückfälle zu vermeiden.

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