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Äußere weibliche Geschlechtsorgane

Die weiblichen Geschlechtsorgane bestehen aus inneren und äußeren Genitalien.

Der äußere Teil der weiblichen Genitalien wird als Vulva bezeichnet.

Auf vulvaler Ebene befinden sich wichtige äußere Abwehrmechanismen, die das Eindringen von Viren, Bakterien und Pilzen in die inneren Organe (Blase und Vagina) verhindern. Dadurch wird das Auftreten von Harnwegsinfektionen (Blasenentzündung) sowie von vaginalen Infektionen (Vaginitis, bakterielle Vaginose, Candida) abgewendet.

Die Vulva besteht aus verschiedenen kleinen Strukturen: Damm (Perineum), große und kleine Vulvalippen (“Schamlippen”), Klitoris, Venushügel, Vaginalöffnung, Harnröhrenöffnung, Scheidenvorhof (Vestibulum vaginae), Bartholin-Drüsen und Paraurethraldrüsen (auch Skene-Drüsen).

 

Die großen Vulvalippen sind zwei große Hautfalten, die die darunterliegenden Strukturen schützen. Sie sind reich an Fettgewebe, Schweißdrüsen und Haarfollikeln.

 

Die kleinen Vulvalippen verlaufen parallel zu den großen Vulvalippen und begrenzen den vulvaren Vorhof. Im Gegensatz zum Gewebe der großen Vulvalippen, das als „Haut“ bezeichnet werden kann, stellt das Gewebe der kleinen Vulvalippen eine Zwischenform aus Schleimhaut- und Hautgewebe dar. Der Bereich, der sich innerhalb der kleinen Vulvalippen und außerhalb der Vagina befindet, ist mit einer rötlichen, empfindlicheren Schleimhaut bedeckt und wird Vorhof (Vestibulum) genannt. Dort befinden sich die äußere Öffnung der Harnröhre und die äußere Öffnung der Vagina (die im Fall von Jungfräulichkeit eine dünne Membran namens Jungfernhäutchen (Hymen) aufweisen kann).

Auf dem Vorhof befindet sich eine sehr feine Trennlinie, die sogenannte „Hart-Linie“, welche den Bereich der vestibulären Schleimhaut von dem hautähnlichen Gewebe der kleinen Vulvalippen abgrenzt.

 

Die Klitoris ist das erektile Organ, das für das sexuelle Vergnügen zuständig ist. Sie ist mit dem männlichen Penis vergleichbar, obwohl ihre Fähigkeit sich zu verändern viel begrenzter ist.

 

Die Bartholin-Drüsen (oder große Vorhofdrüsen) befinden sich tief im unteren Bereich der großen Vulvalippen. Sie verfügen über einen Ausführungsgang, der eine farblose Flüssigkeit absondert, die dazu dient, die Vagina während des Geschlechtsverkehrs zu befeuchten, vorausgesetzt, es erfolgt eine ausreichende Stimulation. Die Hälfte der Frauen besitzt zusätzlich 2 bis 10 kleinere Drüsen, die den größeren ähneln und im Vorhof verteilt sind.

 

Die paraurethralen Drüsen oder Skene-Drüsen münden rund um die Harnröhrenöffnung. Sie tragen zur vaginalen Lubrikation bei und bilden eine dämpfende Polsterung, indem sie während der Erregung anschwellen. So kann die Harnröhre während des Geschlechtsverkehrs geschützt und eine postkoitale Blasenentzündung (oder Honeymoon-Zystitis) verhindert werden. Es wird angenommen, dass sie für die weibliche Ejakulation verantwortlich sind.

 

Der Venushügel ist die Hautwölbung, die seitlich von den Leistenfalten, oben vom Schambein und unten von den großen Vulvalippen begrenzt wird. Ab der Pubertät ist er mit Haaren bedeckt.

 

Pathologien der Vulva

Erkrankungen, die die Vulva betreffen können, sind: Vulvodynie, Klitoridodynie, Vestibulodynie (oder vulvovestibuläres Syndrom), Entzündungen und Zysten der Bartholin-Drüsen, Dermatitis, Dermatosen, vulväre Neuropathien, bakterielle Infektionen, Candida-Infektionen, sexuell übertragbare Krankheiten und Tumore.

Wenn man von diesen Erkrankungen betroffen ist, sollte man die Schleimhäute mit speziellen Maßnahmen zum Schutz und zur Stärkung der Vulva unterstützen.

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